Was ist besser, eine Hochschule oder eine Universität? Gibt es da überhaupt ausschlaggebende Unterschiede? Wenn ja, welche?
Diese und weitere Fragen stellen sich bestimmt einige Abiturienten, die nach dem Abitur gerne Studieren gehen würden. Wir beantworten sie dir gerne!
Welche Unterschiede gibt es?
Viele denken eine Universität wäre der bessere Ort um zu studieren und dass ein Studium einer Universität mehr Wert wäre als das einer Hochschule. Dies ist allerdings falsch! Ein abgeschlossenes Studium hat immer denselben Wert, egal ob man an einer Hochschule oder an einer Universität studiert hat.
Fakt ist, dass man an beiden weiterführenden Schulen das Fach seiner Wahl studieren kann. Wo es denn jetzt besser ist, hängt eher von den Lehrern, den Unterrichtsfächern und der Motivation ab, als davon ob es sich um eine Hochschule oder um eine Universität handelt.
Vor einigen Jahren war der Unterschied zwischen Universitäten und Hochschulen noch deutlich größer, doch seit der Bologna-Reform (Eine Hochschulreform mit dem Ziel Studiengänge und Abschlüsse in Europa mehr aneinander anzugleichen) werden diese Unterschiede immer geringer.
Dennoch gibt es natürlich ein paar Unterschiede, die man beachten sollte wenn man sich für ein Studium entschieden hat. Die größten Unterschiede liegen vor allem bei der Größe der Institution, den Zulassungsvoraussetzungen, dem Promotionsrecht, der fachlichen Orientierung und natürlich den Professoren.
Universitäten sind meist größer und haben mehr Studenten, wobei Hochschulen kleiner und familiärer sind. In Deutschland sind Hochschulen mit mehr als 200 Schulen auch häufiger vertreten als Universitäten, von denen es nur etwa 100 Stück gibt.
Die Inhalte die vermittelt werden, unterscheiden sich kaum voneinander. Das einzige was an einer Universität anders als an einer Hochschule ist, ist die Unterrichtsform. Während Unis sich eher an der Wissenschaft und der Forschung orientieren, legen Hochschulen mehr wert auf die Praxis.
Diesen Unterschied sieht man auch bei den Professoren. An Universitäten ist ein Doktortitel für die Professoren Pflicht und sie besitzen meist einen großen Bezug zur Forschung. Die Professoren an Hochschulen müssen ebenfalls einen Doktortitel besitzen, doch legt diese mehr Wert auf Berufserfahrung (z.B. in Wirtschaft, Marketing, usw.).
Mit einem abgeschlossenen Abitur kannst du sowohl an Hochschulen als auch an Universitäten studieren. Allerdings haben die beliebten Studiengänge an großen Universitäten meist einen Numerus Clausus, den du natürlich erfüllen solltest wenn du diesen Studiengang machen möchtest. An Hochschulen kannst du mit einer abgeschlossenen Fachhochschulreife ebenfalls studieren, an den vielen Unis jedoch nicht.
Möchtest du nach deinem Bachelor- und Master-Studiengang noch einen Doktortitel machen, musst du dazu an eine Universität. Hochschulen dürfen diesen Titel nämlich nicht vergeben. Wo du deinen Bachelor und Master gemacht hast, ist allerdings unwichtig.
Universität – kurz und knapp
- vielfältiges Angebot (sowohl hinsichtlich auf die Studiengänge als auch rund um das Uni-Leben)
- theoretisch/ forschungsorientierter Unterricht
- eigenhändig zusammengestellter Stundenplan
- Selbstständigkeit und Eigenverantwortung wird benötigt
- man ist auf sich gestellt und muss lernen sich selbst zu organisieren und zu motivieren (wenig Betreuung)
- nicht sehr familiäre Atmosphäre
Hochschule – kurz und knapp
- übersichtliche Studienkurse (familiäre Atmosphäre)
- praktisch/ anwendungsorientierter Unterricht
- Praktika und Projekte sind fester Bestandteil
- intensivere Betreuung
- weniger finanzielle Mittel für Forschungszwecke
- Studienverlauf wird genauer vorgegeben
Private Hochschulen?
Wem eine öffentliche Hochschule nicht zusagt, kann auch eine private Hochschule besuchen. Diese ist jedoch mit Kosten verbunden. Dadurch bietet sie aber auch mehr an und hat meistens moderneres Equipment, als eine öffentliche Hochschule.
Da private Hochschulen inzwischen immer beliebter werden, ist mittlerweile fast jede dritte Hochschule privat.
Außerdem können private Hochschulen häufig mit spezialisierten Studiengängen punkten, die man sonst an keiner anderen Hochschule belegen kann. Auch werden viele berufsbegleitende Studiengänge angeboten.
Aber wie gesagt haben diese Schulen auch einen gewissen Preis. Die Kosten variieren natürlich von Schule zu Schule, aber durchschnittlich kann man mit einem Gesamtpreis von 4000€ – 5000€ rechnen. Allerdings kann es bei manchen privaten Hochschulen auch in den sechsstelligen Bereich gehen.
Pro Semester sind es im Durchschnitt um die 400€.
Was passt zu mir?
Diese Frage solltest du ganz einfach mit ein paar weiteren Fragen beantworten können.
- Lernst du selbstständig, oder benötigst du ein gewisses Maß an Kontrolle um dich zu motivieren?
- Strebst du eine wissenschaftliche Karriere an und möchtest vielleicht sogar einen Doktor machen, oder ist dir das nicht wichtig?
- Legst du mehr Wert auf Forschung und Theorie, oder auf Praxis und einen nahen Bezug zur Wirtschaft?
- Welche Finanzierungsmöglichkeiten hast du?
Wenn du jetzt ein bisschen informierter bist, fällt es dir sicher leichter diese Fragen zu beantworten und dich einer Universität oder einer Hochschule zuzuordnen.
Hoffentlich konnten wir dich bei deiner Entscheidung ein wenig unterstützen.
Wir wünschen dir viel Spaß und viel Erfolg beim Abi!